Winterlinde
Die Winterlinde (Tilia cordata), auch Steinlinde, Herzblättrige Linde oder Herzblattlinde genannt, gehört zur Familie der Lindengewächse (Tiliaceae). Sie ist in Mitteleuropa heimisch und bis in den Kaukasus und nach Westsibirien verbreitet. Man findet sie überwiegend in Mittelgebirgen. Die Winterlinde kann bis zu dreißig Meter hoch und zwanzig Meter breit werden. Sie erreicht mitunter ein hohes Alter von bis zu 1.000 Jahren.
Die Blütezeit der Winterlinde reicht von Ende Juni bis in den Juli. Damit gehört sie zu den echten Sommerblühern unter den heimischen Gehölzen und hat als Nahrungsquelle für Insekten eine herausragende Bedeutung. Ab August erscheinen die Früchte der Winterlinde. Wegen des hohen Zuckergehalts ihrer Blüten ist die Winterlinde bei Imkern sehr beliebt. Sie ist zudem eine hervorragende Nektarquelle für Wildbienen. Bis zu 2,5 Kilogramm je Saison kann ein Baum bieten. Lindenblätter besitzen einen milden, leicht süßlichen Geschmack. Sie können getrocknet oder frisch verwendet werden. Es sollten jedoch nur voll entwickelte Blätter genutzt werden. Am bekanntesten ist die Verwendung der Lindenblätter zur Herstellung von Lindenblütentee. Mit Abkochungen oder Cremes lassen sich äußerlich Hautkrankheiten behandeln. Gerade junge Blätter können für Salate, Smoothies und Pestos genutzt werden oder Zutat in Suppen und Eintöpfen sein. Die in ihnen enthaltenen Schleimstoffe machen Suppen sämiger. Die Samen der Linde können zu Öl verarbeitet werden.
Die Winterlinde ist frosthart bis -40,0 °C und ein robustes, pflegeleichtes Gehölz. Sie gedeiht an sonnigen und halbschattigen Standorten. Sie ist anspruchslos gegenüber dem Boden, bevorzugt aber frische bis feuchte Böden.