DIE POSITIVEN AUSWIRKUNGEN VON WALDGÄRTEN AUF DIE ARTEN- UND INSEKTENVIELFALT

INSEKTEN

Insbesondere der Einsatz von hochwirksamen Insektiziden wie Neonicotinoide wirkt nicht nur gegen landwirtschaftliche Schädlinge, sondern auch auf sogenannte ‚Nichtziel-Organismen‘ wie Wild- und Honigbienen. Ein gravierendes Beispiel ist das Totalherbizid Glyphosat: Weltweit ist es das am häufigsten angewendete Herbizid, in Deutschland werden 40 Prozent der Fläche mit diesem Ackergift behandelt. Auch wenn es für das Insektensterben mehrere Gründe gibt, steht eines fest: Die in den 1950er Jahren eingeführte und stetig intensivierte industrielle Landwirtschaft ist einer der Haupttreiber des Insektensterbens.

  • Die Insekten sind in Artenfülle und Formenreichtum die zur Zeit dominierende Tierklasse auf der Erde. Sie tragen wesentlich zur biologischen Vielfalt bei, und man findet sie in fast jedem Lebensraum. Ein Sommertag ohne das Zirpen der Grillen, das Gaukeln der Schmetterlinge, das Brummen der Käfer ist unvorstellbar. So vielfältig wie die Welt der Insekten ist, so wenig können wir auf sie verzichten. Das Funktionieren fast aller Ökosysteme hängt von ihnen ab. Damit sind sie für Mensch und Natur unersetzliche Lebewesen. Abgesehen von ihrer ökologischen und ökonomischen Bedeutung faszinieren uns Insekten in vielerlei Hinsicht: ob wegen der Fülle ihrer Lebensformen, ihrer – aus der Nähe betrachtet – oft bizarren Gestalt, ihrer betörenden Farben. Oder denken wir an die komplexe Organisation staatenbildender Insekten, das Wunderwerk eines Ameisenhügels oder Wespennestes.

  • Nährstoffe gelangen aus dem Straßenverkehr oder der landwirtschaftlichen Düngung in die Landschaft. Phosphor- und Stickstoffeinträge sind für Letztere Beispiele. Sie haben zur Folge, dass sich die Zusammensetzung der Pflanzenwelt verändert. Nährstoffarme, artenreiche Wiesen, die einer Vielzahl an spezialisierten Insektenarten Lebensräume bieten, werden zerstört.

    Viele fliegende Insekten sind wichtige Bestäuber unserer Kultur- und Wildpflanzen. Der monetäre Wert der Insekten-Bestäubung in Europa beträgt über 14 Milliarden Euro pro Jahr. Insekten stehen in der Nahrungskette ziemlich weit unten. Gibt es weniger Insekten, steht etwa Vögeln und Säugetieren weniger Futter zur Verfügung. Insekten sind ein wichtiger Indikator für den Zustand unserer Agrarlandschaft.

  • Je mehr strukturelle Vielfalt ein System bestimmt, desto höher ist die Artenvielfalt in diesem System. Artenvielfalt garantiert eine resiliente Landwirtschaft, denn jeder Schädling hat einen Gegenspieler, dessen Lebensraum es durch die Bereitstellung spezifischer Pflanzen zu fördern gilt. Das Waldgartensystem ist so angelegt, dass es das ganze Jahr über Nahrung in Form von Pollen und Nektar, aber auch den notwendigen Lebensraum für Insekten bietet.